Unser Beitrag zum Klimaschutz: der CO2-neutrale Flughafenbetrieb
Hamburg Airport übernimmt Vorreiterrolle beim Reduzieren von CO2-Emissionen
Weniger Energieverbrauch, innovative Technologien, Naturschutzprojekte und hochwertige Ausgleichszertifikate – das sind die Bausteine zum CO2-neutralen Flughafenbetrieb. Hamburg Airport hat dieses Ziel Ende 2021 als erster großer Verkehrsflughafen in Deutschland erreicht und wirtschaftet CO2-neutral.
Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie verfolgt der Flughafen Hamburg seine Klimaschutz-Ziele mit höchster Priorität. Dabei kommt dem Flughafen heute zugute, dass bereits seit über drei Jahrzehnten innovative Umweltarbeit geleistet wird. Durch dieses frühe erfolgreiche Umweltmanagement konnte der Flughafen Hamburg ein weiteres ehrgeiziges Ziel erreichen: die CO2-Neutralität.
Auf dem Weg zu einer CO2-neutralen, klimafreundlichen Zukunft ist der Luftverkehr eine von vielen Stellschrauben. Der Anteil des globalen Luftverkehrs an den weltweiten Treibhausgas-Emissionen lag 2018 bei 3,01 Prozent (Klimaschutz-Portal der Luftfahrt). Hamburg Airport hat es sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen des Flughafenbetriebs auf die Umwelt so gering wie möglich zu machen. Wir setzen seit vielen Jahren auf modernste Technologien und sparen Energie ein, wo immer es geht.
Immer einen Schritt voraus – der Umwelt zuliebe
Umweltschutz steht am Hamburg Airport bereits seit Jahrzehnten im Fokus. Schon 1999 war Hamburg Airport weltweit der erste Flughafen, der nach Umweltmanagement EMAS und ISO 14.001 gleichzeitig zertifiziert wurde. Damit hat das Unternehmen unter den Flughäfen früh eine Vorreiterrolle eingenommen. Seit Ende 2021 wirtschaftet Hamburg Airport CO2-neutral und hat den Zertifizierungslevel 3+ der Airport Carbon Accreditation erreicht – als erster großer Flughafen in Deutschland.
Weniger Energieverbrauch und weniger CO2-Emissionen
Durch eigene Maßnahmen hat Hamburg Airport seine jährlichen CO2-Emissionen seit dem Jahr 2009 um 70 Prozent reduziert. Durch weitere Maßnahmen wie eigene Waldprojekte in Kombination mit Ausgleichszertifikaten konnte der jährliche CO2-Fußabdruck des Flughafenbetreibers bis Ende 2021 um rund 80 Prozent (gegenüber 2009) verringert werden. Um den restlichen CO2-Ausstoß vollständig zu kompensieren, investiert Hamburg Airport in hochwertige Ausgleichszertifikate. Dies gilt aber nur für eine Übergangszeit, bis Hamburg Airport alle CO2-Emissionen durch eigene Maßnahmen einsparen oder ausgleichen kann.
Global denken: Hochwertige Ausgleichszertifikate
Mit hochwertigen Ausgleichszertifikaten werden ökologische Projekte unterstützt, die CO2-Emissionen im globalen Kreislauf nachweislich reduzieren. Unser Ziel: Werden durch eigene Maßnahmen weitere CO2-Einsparungen erreicht, sinkt auch der Anteil der zugekauften Ausgleichszertifikate schrittweise.
Wir stellen um, wo wir können – auch in der Zukunft
Mit jeder neuen Anlage, jedem Projekt, jeder Anschaffung hat Hamburg Airport den Klimaschutz fest im Blick. So stellt der Hamburger Flughafen durch Investitionen in hochmoderne Technik, regenerative Energien und Synergien auch zukünftig seinen CO2-neutralen Flughafenbetrieb sicher. Langfristig verfolgen wir unser Ziel, gänzlich auf den Ausstoß von Kohlendioxid zu verzichten.
Im Jahr 2022 ist Hamburg Airport durch die Airport Carbon Accreditation (ACA ) mit dem Level 3+, also der Neutralität, rückwirkend für 2021 zertifiziert worden. Im Jahr 2023 wurde der Flughafen Hamburg rückwirkend für das Jahr 2022 ebenfalls für das ACA Level 3+ rezertifiziert. Die Airport Carbon Accreditation ist ein unabhängiges, speziell für Flughäfen entwickeltes Zertifizierungsverfahren zur Erfassung und Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Im Rahmen der ACA Zertifizierung wird zwischen drei Arten von CO2-Emissionen – namentlich Scopes – unterschieden: Scope 1: Emissionen, die direkt aus dem Betrieb des Flughafens entstehen (z.B. Fuhrpark und selbst betriebenes Blockheizkraftwerk) Scope 2: Emissionen, die zum Aufrechterhalten des Flughafenbetriebs an anderer Stelle erzeugt werden (z.B. Zukauf von Strom/Energie) Scope 3: Emissionen, die wegen oder durch den Flughafen entstehen, aber nicht zum Flughafen-Unternehmen gehören und somit nicht in dessen direktem Einflussbereich liegen (z.B. Flugzeugbewegungen, Lieferverkehre, An- und Abreiseverkehre Passagiere) Für Hamburg Airport geht Klimaschutz weiter über die Reduktion der eigenen Emissionen hinaus. Deswegen wird sich am Hamburger Flughafen seit vielen Jahren darum gekümmert, auch die Scope 3-Emissionen zu verringern. Ein Beispiel: Bereits seit Ende der 1990er Jahre schreibt Hamburg Airport verbindlich vor, dass Flugzeuge nach dem Erreichen der Parkposition ihre Hilfstriebwerke (APU) ausschalten müssen. Stattdessen werden die Flugzeuge mit „Landstrom” – energieeffizienterem, flughafeneigenen Strom – versorgt. So werden der Geräuschpegel am Boden sowie der CO2-und Schadstoffausstoß reduziert. Gold Standard: Der Gold Standard baut maßgeblich auf den Regeln des Kyoto-Protokolls zur Berechnung von CO2-Einsparungen auf. Darüber hinausgehend ist jedoch der weitere ökologische, soziale und ökonomische Mehrwert eines Projektes zentraler Bestandteil der Projektbewertung und wird periodisch durch den Projektgutachter überprüft. Der Gold Standard ist der qualitativ höchste Projektstandard und wurde vom WWF mitentwickelt. VCS Standard: Der Verified Carbon Standard (VCS) ist ein globaler Standard zur Validierung und Verifizierung von freiwilligen Emissionsminderungen. Emissionsminderungen aus Projekten, die gemäß VCS validiert und verifiziert werden, müssen real, messbar, permanent, zusätzlich, von unabhängigen Dritten geprüft, einzigartig, transparent und konservativ berechnet sein. Gemessen in CO2-Reduktionsvolumina ist der VCS der wichtigste Standard für den freiwilligen Ausgleich von CO2-Emissionen. CCB Standard: Der CCB Standards bewertet, validiert und verifiziert Forstprojekte, welche gleichzeitig Problemlösungen für den Klimawandel anbieten, örtliche Gemeinden unterstützen und sich für die Bewahrung der Tier- und Pflanzenwelt einsetzen. REDD+ Standard: Die Grundidee von REDD+ sind leistungsbasierte Zahlungen für mess- und überprüfbare Emissionsreduzierungen durch Waldschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern. Dem in den Wäldern gespeicherten Kohlenstoff wird hier ein monetärer Wert zugewiesen, damit Wälder bei wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen ein höheres finanzielles Gewicht bekommen. Der Prozess sieht vor, Waldemissionen zu messen bzw. zu errechnen und anschließend zu bewerten. Hiermit sollen Anreize für die Begrenzung der Waldzerstörung geschaffen werden. Aufgrund des Kyoto-Protokolls und des Pariser Abkommens werden Waldflächen und deren CO2-Senkenleistung grundsätzlich der CO2-Bilanz des deutschen Staats zugerechnet – und zwar unabhängig davon, wer den Wald pflegt, besitzt, aufforstet oder bezahlt. Die dem Flughafen Hamburg gehörenden Waldflächen in Kaltenkirchen haben eine CO2-Senkenleistung von ungefähr 3000 Tonnen pro Jahr. Eine zusätzliche Aufforstung ist geplant, dadurch wird sich die jährliche Senkenleistung langfristig auf 3500 Tonnen CO2 erhöhen. Diese Senkenleistung kann jedoch nicht quasi „automatisch” der CO2-Bilanz des Flughafens zugerechnet werden – auch wenn der Flughafen diese Reduktion durch seine Aufforstungen erst ermöglicht und die Flächen dem Flughafen gehören. Um rein rechtlich trotzdem eine Verringerung seines eigenen CO2-Fußabdrucks erreichen zu können, „verdoppelt“ der Hamburg Airport diese Leistung nochmals mit dem Zukauf von Zertifikaten in gleicher Höhe. Der Flughafen kompensiert so jede lokal gebundene Tonne CO2 mit einer Tonne CO2 aus Ausgleichszertifikaten und schafft somit sogar doppelt so viel Reduktion, als überhaupt erforderlich ist. Auf diese Weise profitiert der Staat in seiner CO2-Bilanz, aber auch Hamburg Airport macht die eigene Leistung in der CO2-Bilanz des Flughafens deutlich. Die Emissionen der Flugzeuge sind Emissionen Dritter, sie unterliegen nicht dem direkten Einfluss des Flughafen-Unternehmens und werden deswegen gesondert berechnet. In der CO2-Bilanz werden sie der jeweiligen Fluggesellschaft zugeschrieben. Daher wäre es eine Doppelbilanzierung, wenn die Flugzeugemissionen auch dem Flughafen angerechnet werden würden. Hinzu kommt, dass die CO2-Emissionen der Flugzeuge am EU-ETS-Handel teilnehmen und somit bereits registriert und teilweise abgegolten werden. Der Flughafen ist allerdings bestrebt, auch diese Treibhausgase durch seine Einflussnahme zu senken und verpflichtet sich unter anderem mit der ACA-Zertifizierung, diese Emissionen jährlich zu erfassen uns abzubilden. Sämtliche Flughäfen empfehlen und verwenden einen internationalen Standard zur Berechnung der lokalen verkehrsabhängigen CO2-Emissionen: den sogenannten LTO-Zyklus (Landing and Take Off Cycle) – einen Standard, den auch das Umweltbundesamt bei seinen offiziellen Genehmigungsverfahren nutzt. Hierbei werden die Triebwerksemissionen nach internationalen Vorgaben berechnet und beziehen sich auf eine Flughöhe von bis zu 3000 Fuß (915 Meter) um den Flughafen. In dieser Art „Käseglocke“ errechnet sich der Anteil der Verkehrsemissionen, der dem Hamburger Gebiet zuzurechnen ist. Im Jahr 2019 lagen die CO2-Emissionen des Luftverkehrs in Hamburg bei 128.000 Tonnen. Durch verbesserte Flugzeug-Technologien und zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen am Flughafen konnte diese Zahl trotz deutlich mehr Flugverkehr seit 1990 (148.000 Tonnen CO2) um 15 Prozent gesenkt werden. Im Jahr 2021 waren es aufgrund des in Folge der Corona-Pandemie eingebrochenen Flugverkehrs ca. 52.000 Tonnen CO2 und damit rund 42 Prozent von 2019.
Häufig gestellte Fragen:
Für die weitere CO2-Reduktion werden verschiedene Hebel geprüft. Dazu zählt unter anderem der Einsatz von innovativen Technologien bei Gebäudeprojekten wie der neuen Gepäckumschlaghalle, deren Umsetzung zurzeit noch zurückgestellt werden musste. Zudem wird der zukünftige Betrieb des eigenen Blockheizkraftwerks mit Biogas untersucht – Ausgaben, die aufgrund der wirtschaftlichen Lage und aufgrund von bindenden Gaseinkaufsverträgen erst mittelfristig realisierbar sind.