Warum beeinflusst das Wetter den Abflug?
In der modernen Welt scheint fast alles kontrollierbar zu sein - abgesehen vom Wetter. Warum es trotz moderner Navigationsgeräte zu Verspätungen kommen kann.
Sitzt man erstmal im Flugzeug, soll es auch möglichst schnell in die Luft gehen. Die Durchsage „Wegen schlechter Wetterbedingungen verzögert sich der Abflug um einige Minuten.“ ist jedenfalls nicht das, was Fluggäste dann gern hören. Das Flugzeug füllt sich umgehend mit geräuschvollem Ausatmen, ungeduldigen Seufzern und der Frage, warum es trotz modernster Navigationsinstrumente wegen des Wetters überhaupt noch zu Verspätungen auf den Luftstraßen kommt? Immerhin sorgen Autopilot und „Anflugbefeuerung“ sowie die Lichter und Antennensignale an der Rollbahn für einen sicheren Flug und eine optimale Landung – auch bei schlechten Sichtbedingungen.
Bei schlechter Sicht wird langsamer gerollt
Doch bevor ein Flugzeug landen kann, muss die vorige Maschine erst einmal aus dem Sicherheitsbereich der Rollbahn raus sein. Sonst könnten die Signale des Localizers und des Glide Path, welche Richtung und Höhe für den Landeanflug angeben, für die nachfolgenden Flugzeuge gestört werden. Bei schlechter Sicht wird auf dem Vorfeld langsamer gerollt. Dementsprechend dauert es dann einfach länger, bis die Bahn wieder frei ist.
Entscheidend ist das Wetter am Ziel-Flughafen
Tatsächlich geht es bei einer solchen Verzögerung also nicht um das Wetter am Abflugort, sondern um die schlechten Sichtverhältnisse am Ziel-Flughafen. Da die Flugzeuge am Boden mit besonderer Vorsicht von der Rollbahn fahren, verzögern sich die darauffolgenden Landungen jeweils um einige Minuten. Steht schon vor dem Take-Off fest, dass es am Ankunfts-Flughafen zu solchen Warteschleifen kommt, wird der Abflug verschoben. Das ist nicht nur sicherer, sondern auch besser für die Umwelt.