Energiewende in der Luftfahrt: Hamburg Airport ist Vorreiter bei Wasserstoff
Der Hamburger Flughafen setzt sich schon lange für mehr Nachhaltigkeit und klimaverträgliches Fliegen ein. Nun ist ein weiterer Meilenstein erreicht: Als erster deutscher Flughafen ist Hamburg Airport dem internationalen Netzwerk künftiger Wasserstoff Hubs beigetreten. Das Netzwerk trägt den Namen „Hydrogen Hub at Airports“ und wurde 2020 von Airbus gegründet. Ziel ist es, eine zuverlässige Infrastruktur für die Wasserstoffnutzung aufzubauen. Außer Airbus sind Airlines, Unternehmen aus dem Energiesektor und Flughäfen unter Anderem in Frankreich, Singapur, Japan und Neuseeland dabei.
Hamburg Airport geht voran
Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat Hamburg Airport erst kürzlich einen Fahrplan vorgestellt, der modellhaft die nötigen Schritte skizziert, wie die Wasserstoff-Infrastruktur an mittelgroßen Flughäfen aufgebaut werden kann. Dabei geht es um den zu erwartenden Wasserstoffbedarf, wie die Wasserstoff-Versorgung konkret aussehen könnte, welche Kosten aus heutiger Sicht zu erwarten sind und welche Änderungen es beispielsweise baulich oder in den Flughafenabläufen geben müsste.
Der Hamburger Flughafen nimmt dafür erneut die Pionierrolle der deutschen Flughäfen ein. Denn Wasserstoff, da sind sich Experten einig, wird die Energiewende in der Luftfahrt entscheidend voranbringen. Bereits in diesem Jahrzehnt sollen erste Kurzstreckenflüge mit Wasserstoff möglich sein und noch vor dem Jahr 2040 auch erste Wasserstoffflugzeuge auf Mittelstrecken unterwegs sein. Für den Hamburger Flughafen könnte das bedeuten, dass bis 2050 schon rund 60 Prozent der Flugzeuge mit Wasserstoffantrieb fliegen, später sogar bis zu 80 Prozent.
Lieferung, Lagerung und Verteilung erfordern Planung
Ausgehend von diesen Zahlen würde der Flughafen jährlich rund 60.000 Tonnen Wasserstoff benötigen- und gleichzeitig jede Menge CO2 einsparen. Damit diese große Menge an Wasserstoff am Flughafen verfügbar ist, wird eine Anlieferung allein über LKWs nicht mehr ausreichen. Aus heutiger Sicht wird deshalb zudem ein Pipeline-Anschluss nötig sein.
Hinzu kommt: Der Wasserstoff wird gasförmig durch die Pipeline am Flughafen ankommen, die zukünftigen Modelle für die Mittelstrecke tanken ihn aber in flüssiger Form. Das heißt, dass langfristig eine Verflüssigungsanlage am Flughafen gebaut werden muss. Jan Eike Blohme-Hardegen, Leiter Umwelt am Hamburg Airport, sagt: „Die Lieferung und Lagerung der künftig benötigten Mengen an Wasserstoff setzt eine völlig neue Infrastruktur bei uns am Flughafen voraus. Mit den Vorbereitungen und dem Aufbau dieser Infrastruktur müssen wir jetzt beginnen, wenn wir klimafreundliche Antriebe in der Luftfahrt zeitnah etablieren wollen.“
Airlines können frühzeitig planen
Hierfür ist der Beitritt in das Netzwerk „Hydrogen Hub at Airports“ wichtig. Denn Airlines, die künftig Flüge beispielsweise mit dem Airbus ZEROe anbieten wollen, brauchen ein Netzwerk an Flughäfen, die auf die Energiewende bzw. auf Wasserstoffflugzeuge vorbereitet sind. Kurz: Wasserstoffflugzeuge, die in Hamburg starten und landen, brauchen Ziele, an denen sie landen, Wasserstoff tanken und wieder starten können. Das weltweite Netzwerk ermöglicht es Airlines, frühzeitig solche Verbindungen zu planen.
So ist Hamburg Airport gut aufgestellt und bereit, die Zukunft des Fliegens schon heute einzuleiten.