Umweltschutz am Airport? – Aber klar doch!
Mit einem Flughafen verbinden die meisten vermutlich nicht Umweltschutz – doch der Hamburg Airport ist Vorreiter in Sachen Klimaschutz und ist – als erster großer Verkehrsflughafen in Deutschland – seit Ende 2021 CO2-neutral und hat den Zertifizierungslevel 3+ der Airport Carbon Accreditation erhalten.
Seit 2009 konnte der Flughafen seine CO2-Emissionen um 80 Prozent verringern! Damit dieses Ziel erreicht werden konnte, wurden ganz verschiedene Maßnahmen umgesetzt. So wurden nicht nur in den Terminals, sondern auch auf den Betriebsflächen, also auf dem Rollfeld und den Pisten, LEDs eingebaut. Außerdem wurde die Fahrzeugflotte – die Fahrzeuge, die auf dem Rollfeld unterwegs sind wie Follow-Me-Cars, Busse und Pushbacks – umgestellt, sodass nun fast 100 Prozent Fahrzeuge mit klimaneutralen Antrieben wie Solar-, Elektro- und bald auch Wasserstoffantrieben sowie emissionsarmem synthetischem Diesel unterwegs sind.
Eine Umweltabteilung am Hamburg Airport, in der momentan zwölf Personen beschäftigt sind, kümmert sich außerdem um Themen wie Lärmmessungen, Lärmberechnungen, Untersuchungen zur Wasserqualität, Vermeidung von Wildtierkollisionen, Abfallentsorgung und deren Dokumentation, Umweltbaubegleitung, Berechnung von Luftschadstoff- und Treibhausgasmengen, Lärmschutzprogramme planen und umsetzen, Naturschutz und Biodiversität, Umweltmanagement und Befassungen zum Umweltrecht.
Und was viele auch nicht wissen: Der Flughafen mit seinen großen Anlagen bietet vielen Tierarten einen Lebensraum. So tummeln sich unterschiedliche Vogelarten wie Krähen, Möwen, Austernfischer, Feldlerchen und Reiher, aber auch Füchse und Kaninchen am Rande der Pisten. Damit es nicht zu Unfällen und Kollisionen mit Flugzeugen kommt, werden die Vögel mit Pyrotechnik vergrämt. Außerdem werden sie regelmäßig gezählt und ein Falkner lässt die Flächen von seinen Greifvögeln befliegen, um andere Vogelarten zu vertreiben. Die Grünflächen bieten mit ihrem Langgras Insekten und Kleintieren einen Lebensraum.
Hinzu kommt, dass der Hamburg Airport neue Biotope schafft, insbesondere für Insekten, und Waldprojekte fördert. Dazu zählt auch der dem Flughafen gehörende 750 Hektar große Wald bei Kaltenkirchen, in dem gerade rund 50 Hektar neu aufgeforstet wurden, um CO2 zu binden.
Doch das Beste: Der Hamburg Airport ruht sich nicht auf seinen Erfolgen aus, sondern ist darum bemüht, bis 2035 komplett CO2-frei zu wirtschaften. Denn auch wenn der Airport den CO2-Ausstoß um 80 Prozent verringern konnte, bleiben vorübergehend noch rund 8700 Tonnen CO2 übrig, die kompensiert werden müssen. Dafür muss der Airport zurzeit noch Ausgleichszertifikate kaufen. Mit diesen hochwertigen Zertifikaten unterstützt der Flughafen ökologische Projekte, die CO2-Emissionen im globalen Kreislauf nachweislich verringern.