Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung: „Spende Dein Pfand“ am Hamburg Airport
Gesehen hat sie bestimmt schon jeder, der am Hamburger Flughafen durch die Sicherheitskontrolle geht – die großen Sammelbehälter, in die Fluggäste noch schnell ihre leeren Pfandflaschen werfen können. „Spende Dein Pfand“ steht groß darauf. Doch was steckt eigentlich dahinter?
Win-Win-Situation für Umwelt und Menschen
Das Projekt „Spende Dein Pfand“ läuft seit Beginn vor acht Jahren an in enger Zusammenarbeit mit dem Hamburger Straßenmagazin Hinz & Kunzt und dem Recyclingunternehmen Der Grüne Punkt. Und es ist ein richtiger Erfolgsprojekt: Seit 2015 sind bereits mehr als 2,5 Millionen Pfandflaschen am Flughafen gesammelt und recycelt worden. Mehr als 633.200 Euro Pfandgeld kamen so bislang zusammen. Das ist eine Win-Win-Situation für Umwelt und Menschen, denn das Geld aus dem Pfanderlös fließt an Hinz & Kunzt, die davon drei Vollzeitarbeitsstellen für ehemalige Langzeitarbeitslose finanzieren. Als Pfandbeautragte übernehmen sie am Hamburger Flughafen die Entleerung, Säuberung und Pflege der eigens aufgestellten Sammelbehälter – und das an 365 Tagen im Jahr.
Von Spitzenhöschen bis hin zu vollen Windeln
Einer der Pfandbeauftragten ist Uwe Tröger. Er ist von Anfang an dabei und kann viele Geschichten erzählen, von Dingen, die fälschlicherweise in den Sammelbehältern entsorgt werden. Der skurrilste Fund war mit Abstand „ein Spitzenhöschen einer offenbar korpulenten Dame“, sagt Uwe Tröger und lacht. „Einmal war auch eine noch geschlossene 2,5-Liter-Flasche Ketchup drin. Leider kippen manche Passagiere auch ihren Kaffee in die Behälter. Das ist asozial. Und in den acht Jahren, die ich diesen Job mache, habe ich dreimal eine volle Windel gefunden. Zum Glück waren die verpackt, aber es stank eklig.“ Einmal habe eine ältere Dame „ein riesiges Keramikmesser gezogen“, erzählt der Pfandbeauftragte. „Sie fragte mich: ,Junger Mann, darf ich das mitnehmen?‘ Ich habe gesagt, sie soll das bloß wegtun. Überhaupt werden auch viele Schweizer Taschenmesser und manchmal auch Kugelschreiber weggeworfen. Die gebe ich dann Hinz&Kunzt für den jährlichen Flohmarkt auf dem Spielbudenplatz.“
Mehr als 2,5 Millionen Pfandflaschen wurden bisher gesammelt und recycelt
Die eigentliche Aufgabe von Uwe Tröger und seinen beiden Kollegen ist es aber, die Flaschen zu sortieren und in spezielle Säcke zu verpacken. Je rund 400 der 25-Cent-Pfandfaschen kommen in einen Sack. Der Grüne Punkt kümmert sich anschließend um alles Weitere: die Abholung der Säcke, Organisation der Pfandgelder sowie das Recycling von Flaschen und Dosen.
Weil das Projekt so erfolgreich ist, stellt der Hamburger Flughafen nun zwei weitere Sammelbehälter für „Spende Dein Pfand“ auf, sodass insgesamt acht Sammeltonnen in den Terminals bereit stehen, vor allem vor der Sicherheitskontrolle. Die neuen Tonnen befinden sich hinter der Sicherheitskontrolle gegenüber von Gate C15 und am Gate A18.
Achten Sie doch bei Ihrem nächsten Flug darauf und entsorgen Sie Ihre leeren Pfandflaschen in einem der Sammelbehälter.
Mehr zum Projekt unter www.spendedeinpfand.de und Pfandflaschen am Flughafen - Hamburg Airport (hamburg-airport.de)