Hamburg Airport Umwelt Verantwortung für die Region: Unser Wald bei Kaltenkirchen
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Verantwortung für die Region: Unser Wald bei Kaltenkirchen

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Hamburg Airport Klimawald bei Kaltenkirchen

Der Hamburger Flughafen ist in mehrfacher Hinsicht besonders: Mit seinen über 111 Jahren ist er nicht nur der älteste, internationale Verkehrsflughafen am Original-Standort – zu Hamburg Airport gehören aufgrund seiner langen Historie auch landwirtschaftliche Flächen, hochwertige Naturschutzgebiete und über 7,5 Millionen Quadratmeter Wald. Hamburg Airport engagiert sich seit vielen Jahrzehnten für die nachhaltige Nutzung und Aufwertung dieser Flächen. Die Verantwortung für die Region und Klimaschutz vor Ort stehen dabei im Fokus. Das Ziel: klimastabiler Neuwald, artenreiche Natur und eine natürliche CO2-Senkung.

Nach einer Idee aus den 1950er Jahren sollte zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein einst ein neuer Flughafen für den Norden entstehen. Die Planungen dazu sind längst verworfen – geblieben ist jedoch das Land im Eigentum der Flughafen Hamburg GmbH. Rund die Hälfte der 2.100 Hektar großen Fläche wird derzeit noch landwirtschaftlich genutzt, 35 Prozent sind bereits mit Waldgebieten bedeckt, hinzu kommen Gewässer, Kiesabbauflächen und ein mehr als 120 Kilometer weites Wegenetz. Seit Jahrzehnten kümmert sich ein beim Flughafen festangestellter Förster um die Pflege, den Umbau und die Neuwald-Bildung auf den Flächen.

Durch die Flughafen Hamburg GmbH als Grundeigentümerin wurden in der Vergangenheit Schritt für Schritt landwirtschaftliche Flächen zu Wald umgewandelt. Dies geschah sozioökonomisch verantwortlich immer dann, wenn das Land durch Betriebsaufgaben nicht mehr bewirtschaftet wurde. Derzeit umfasst die forstliche Betriebsfläche 583 Hektar. Etwa 15 Prozent der Waldfläche sind aus der Bewirtschaftung genommen. Weitere Nebenflächen (Waldwiesen und Moore) werden gepflegt. In den vergangenen 20 Jahren hat der Hamburger Flughafen im Rahmen seines nachhaltigen Waldumbaus bereits fast eine Million Bäume gepflanzt.

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Hamburg Airport ist der einzige Flughafen in Deutschland, der auf seinen eigenen Flächen eine derartig große Waldfläche bewirtschaftet und aufbaut. 180.000 Bäume wurden dort allein 2010 für den Hamburg Airport Klimawald neu gepflanzt. In den nächsten Jahren kommen weitere 50 Hektar mit Neuwald hinzu, der durch intelligente Baumauswahl widerstandsfähig gegen den Klimawandel ist. Zusätzlich werden Heide- und Naturflächen für Insekten, Lurche und Spinnen aufgewertet – ungestörter Lebensraum für Pflanzen und Tiere und damit ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität.

Schon jetzt gelten 450.000 Quadratmeter als Schutzgebiete der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, 205 Hektar sind Landschaftsschutzgebiet und 75 Hektar gesetzlich geschützte Biotope.

In den derzeitigen Erstaufforstungen und Waldumbauflächen legt die Flughafen Hamburg GmbH besonderen Wert darauf, den Anteil von Laub- und Nadelbaumarten gleichzuhalten und auf den Standort bezogene klimastabile Baumarten am Waldaufbau zu beteiligen. Aktuelle Baumartenverteilung: 33 % Birken, 20 % Fichten, 12 % Eichen, 12 % Lärchen, 9 % Kiefern, 8 % Buchen, 6 % Douglasie, 1 % Ahorn, Esche, Ulme.

Das nachhaltige Ziel: ein Wald, der mit seiner Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion gleichermaßen Mensch und Natur zugutekommt.

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Bäume entnehmen der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid (CO2) – mit dieser CO2-Senkung leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Durch die Bildung von klimastabilem Neuwald auf seinen eigenen Flächen fördert Hamburg Airport diese natürliche CO2-Senkung in der Region. Die Investition in nachhaltigen, regionalen Waldaufbau ist dabei ein Baustein zum CO2-neutralen Flughafenbetrieb (siehe „Kompensation“), den Hamburg Airport seit Ende 2021 erreicht hat.

Die vom TÜV gutachterlich bestätigte CO2-Senkungsleistung des flughafeneigenen Waldes liegt bei Vorratsaufbau und gleichbleibender Nutzungsintensität in den Jahren 2020 bis 2029 bei 5,2 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr. Bezogen auf die forstliche Betriebsfläche sind dies in Summe rund 3.000 Tonnen COpro Jahr, die durch den Flughafen-Wald gebunden werden.

Hamburg Airport investiert bis 2023 rund 500.000 Euro in die nachhaltige, klimaschützende Schaffung von Neuwald. Diese Neupflanzungen sorgen für eine zusätzliche, fortwährende CO2-Senkungsleistung von rund 300 Tonnen CO2 pro Jahr. Somit sorgt die Flughafen Hamburg GmbH mit ihren Waldflächen langfristig dafür, dass jährlich rund 3.300 Tonnen CO2 reduziert werden. Auf Basis der mittelfristigen, forstlichen Planung ist in 50 Jahren ein mittlere CO2-Senkungsleistung von etwa 5000 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr zu erwarten.

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In Deutschland gehören auch private Wälder zum nationalen CO2-Inventar. Unternehmen dürfen die CO2-senkende Wirkung ihres Waldes derzeit nicht für den Ausgleich ihres eigenen CO2-Footprints verwenden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, durch den zusätzlichen Zukauf eines international anerkannten CO2-Zertifikats regionale Waldprojekte trotzdem zur Kompensation zu nutzen.

Auch der Hamburger Flughafen kann die CO2-Senkungsleistung seines Waldes bei seiner eigenen Footprint-Bilanz nicht gegenrechnen – auch wenn der Flughafen diese Reduktion durch sein Engagement wie Grundstückskauf, Anpflanzungen und Pflege erst ermöglicht. Deshalb nutzt Hamburg Airport die rechtlichen Möglichkeiten und verdoppelt diese Leistung nochmals mit dem Zukauf von internationalen Zertifikaten: Die Flughafen Hamburg GmbH erwirbt für jede im regionalen Wald bei Kaltenkirchen gespeicherte Tonne CO2 ein internationales CO2-Ausgleichszertifikat. Damit schafft Hamburg Airport sogar doppelt so viel Reduktion: im Klimawald vor Ort und durch Unterstützung eines internationalen Klimaschutzprojekts.

Weiterführende Fragen zum Hamburg Airport Klimawald:

Ein Klimawald bindet aufgrund der entsprechenden Pflege und forstlichen Betreuung mehr CO2 als Naturwälder. Bei der späteren Weiterverwendung des Klimawald-Holzes als Bau- und Möbelholz wird das CO2 dauerhaft im verarbeiteten Holz gebunden. Bei der Pflege und Struktur eines Klimawalds, z.B. der Auswahl der Arten, wird der Fokus zudem auf Förderung von Biodiversität und Nachhaltigkeit gelegt. Und letztlich entsteht auch ein attraktiver Naherholungsraum in der Region.

Die Bäume werden so gepflegt, dass sie ein optimales Durchschnittsalter erreichen. Dies ermöglicht ihnen die beste CO2-Bindeleistung. Gezielte Pflege sorgt für eine gute Entwicklung der Bäume und eine bessere Nutzbarkeit. Es entsteht stabiler Wald für attraktive Naherholungsräume und zur Freizeitgestaltung. In Wäldern mit Pflege und forstlicher Betreuung erreichen klimaresistente Bäume optimalerweise ein mittleres Alter von 75 Jahren. In diesem Alter können sie am besten und mit der höchsten CO2-Bindung zur weiteren nachhaltigen Nutzung wie etwa Möbelbau weiterverarbeitet werden.

Durch die an die Bodenbedingungen angepasste Auswahl von Baumarten und die Diversität der Sorten kann der Wald den Klimaveränderungen besser standhalten. Hier sind veränderte Wetterbedingungen, Starkregenereignisse und Trockenheit wichtige Faktoren. Die getroffene Baumauswahl hat eine verbesserte Überlebenschance bei Klimaveränderungen.

Damit möglichst viel CO2 gebunden bleibt, wird das Holz der klimaresistenten Bäume zum richtigen Zeitpunkt etwa zu Bau- und Möbelholz verarbeitet. Das im Baum gespeicherte CO2 bleibt auch im verarbeiteten Holz gebunden. Ein bloßes „Verheizen“ bzw. Verbrennen des Holzes soll vermieden werden, um das gespeicherte CO2 nicht wieder freizusetzen.

Portrait Jan-Eike Hardegen - Leitung Umwelt
Jan Eike Blohme-Hardegen
Leiter Abteilung Umwelt
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